Freitag, 9. Mai 2014

Of neverseen sights, bloody hikes and a couple of highlights of mine (...yeah!)

Den heutigen Blogpost gehe ich mal etwas anders an. Da ich mich, wie ihr wisst und ihr euch bestimmt erinnern koennt, momentan auf Reisen befinde, will ich garnicht so viel schreiben. Ich moechte euch lieber die Magie der Orte mit Fotos mitteilen. Vielleicht erweckt das auch in euch das Reisefieber, das Fernweh und die Abenteuerlust.

Hier in diesem Blog ist erstmal Tofino dran. Ich habe natuerlich auch hier in Nanaimo, wo ich mich gerade befinde, ordentlich Fotos geschossen, aber die hebe ich mir fuer den naechsten Post auf ;) . Wenn ihr meinen Blog akribisch mitverfolgt, dann wundert ihr euch bestimmt, wieso ich Victoria auslasse. Ich sage es mal so: Diese Stadt hat mich nicht so umgehauen. Versteht mich nicht falsch, sie hat bestimmt auch ihre Reize, aber ich fande die Mischung aus Studentenstadt, Obdachlosenhochburg und Rentnerparadies dann doch nicht so ansprechend.


Dann mal los, Tofino!

Nachdem ich um halb 10 in der Nacht angekommen bin, bot sich als Wiedergutmachung der langen Reise  am naechsten Morgen dieser Anblick direkt aus dem Fenster. Herr Blum & Friend erfreute diese Szenerie auch sehr, wie man sieht.


Dieses Riesending neben mir ist eine ueber 1000 Jahre alte Pazifische Rotzeder. Noch nicht einmal mit einem Weitwinkelobjektiv wuerde man diesen Giganten auf ein Foto bekommen. Auf Meares Island findet man viele solcher Baeume. In den 80er Jahren fand genau hier eine riesige Protestaktion gegen Abholzung dieses Regendwaldes statt. mehr als 2000 Menschen wurden damals festgenommen - am Ende jedoch haben diejenigen gesiegt, die den Wert dieser Landschaft erkannt haben.



































Hier koennt ihr noch so eine Zeder sehen. Diese hat jedoch schon fast ihre Lebensspanne aufgebraucht. Niemand weiss genau, wie alt sie wirklich ist, wobei viele Experten sie auf knapp 2000 Jahre schaetzen (und nein, das ist kein Typo. Da die ganzen naehrstoffedurch den staendigen Regen aus dem Boden gewaschen werden, stuerzen sich allerhand hungriges Wurzelgepflanz (und Getier)auf das schon abgestorbene Holz. SO ensteht zum Beispiel so ein gewaltiger haengender Garten. Herr Blum hat sich natuerlich gleich mit seinen Artgenossen angefreundet. ...Dieser alberne Typ, da. Immer will er, dass ich Fotos von ihm mache...

 
Da das alles auf einer Insel ist, kommt man natuerlich nicht trockenen Fusses da hin, man muss (so wie ich) z.B. an einer Kajaktour teilnehmen. Diesen Anblick haette man auf keine andere Weise so geniessen koennen. Sommer - und die Berge traeumen noch von Puderzucker bedeckt.


Hier koennt ihr Tofino vom Wasser aus sehen. Leider habe ich an diesem Tag einen fetten Sonnenbrand bekommen, oder sollte ich das "leider" wegstreichen? Immerhin war das der erste Sonnenbrand des Sommers. Man muss sowas ja auch schaetzen.



Am Abend dieses wundervollen Tages sassen wir am Ufer des Meeres und genossen den Sonnenuntergang.
Es war wirklich verrueckt, dass ich so viel Glueck mit dem Wetter hatte. Die ganze Woche war herber Regen angesagt. Fortuna ist wohl auf meiner Seite.


Hier koennt ihr nocheinmal die gleiche Szenerie sehen, ohne diesen fetten Makel im Bild ;-)
Der Rote Himmel weckt das Feuer des Abenteurers.


Gleiche Szenerie, anderer Tag, aber ich kann euch einfach nicht diese wundervolle Optik des Wassers vorenthalten. Wie kann denn immer der gleiche Ausblick so unterschiedlich sein? Selten habe ich mich so im Gleichgewicht mit Allem wie an diesem Ort gefuehlt.


 Es gibt wieder etwas zu entdecken in diesem Ausblick. Hier beginnt ausserdem mein kleines (allerdings waschechtes) ein-tages Abenteuer.

Mein Roommate, seine Freunde und ich haben beschlossen, nach einem abgestuertzen Bomber zu suchen, der wohl irgendwo in der Naehe von einem Aussichtspunkt namens "Radar Hill" liegen soll. wir haben uns also mit dem Auto auf den Weg dorthin begeben, um dann einen unmarkierten Weg zu folgen. Ist ja kein Problem, denn wo ein Weg ist, ist auch ein Ziel... oder?




































Der erste Teil des Weges sah ungefaehr so aus, mit Wurzeln ueberdeckt, und teilweise sogar mit Seilen gesichert, wenn es mal steil bergab ging. Je laenger wir liefen, desto dicker wurde der Wald, desto dumpfer die Geraeusche, desto gruener die Blaetter, desto sumpfiger der Pfad. Welch ein Glueck ,dass ich meine Wanderschuhe anhatte.


Dank dieser Bojen, die den Weg markierten, war es "relativ" einfach, auf dem richtigen Weg zu bleiben, auch wenn  uns das nicht davon abhielt, uns richtig zu verlaufen und in einer Sackgasse zu landen. Weiterhin frage ich mich heute noch, wie man die riesigen, und durchaus auf schweren Bojen denn da ueberall hinbekommen hat. Mittlerweile standen wie naemlich mitten im Urwald, Es haette nurnoch ein Puma sein Gesicht zeigen muessen oder die Affen kreischen. (Pumas, oder wie sie hier heissen, Cougars, gibt es hier durchaus. Wenn man allerdings so eine Wildkatze zu Gesicht bekommt, ist man meistens schon tot. Sie sehen einen bevor man sie sieht, denn sie sind bekannt dafuer, ihre Beute zu verfolgen, ja schon regelrecht zu stalken.)


Habt ihr auf diesem Bild ein abgestuertztes Flugzeug samt Bombenkrater erwartet? Wir auch. Anscheinend sind wir einfach auf der... falschen Faehrte gewesen. Stattdessen sind wir am Radar Beach herausgekommen. das war aber garnicht so schlimm, denn wenigstens sind wir an einem Ort gelandet, den nicht viele Touristen und Wanderer besuchen. Dieser Strand ist eben nur ueber den Dschungelpfad zu erreichen, so zumindest klaerten uns ein paar Wanderer auf, die gleich hinter uns aus dem Dickicht kamen.
Was wir in eineinhalb Stunden zuruecklegten, taten sie in  circa 45 Minuten. Die Gummistiefel machtens naemlich aus. Wir mussten extrem auf unseren Stand achten um nicht im knoechelhohen Matsch zu versinken.

Hatten wir schon eine Idee, wies weitergehen sollte? - Erstmal Pause machen. Nachdem Apfel, Schokoriegel und Wasser vertilgt und getrunken wurden wollten wir natuelich noch ein wenig weiter wandern. Wir hatten ("zum Glueck") eine Karte dabei, die besagte, dass wir, nach Massstab, nurnoch ein Stueckchen weiter nach Links laufen muessen, um schon zum naechsten Strand zu kommen.





















Der naechste Strand kam, und der Naechste, und der Naechste, aber kein Ausweg. Irgendwann mussten wir ueber schwarze Klippen laufen, da die Flut kam und das den einfachen Weg nicht mehr moeglich machte. Wir hielten fest an unserem Plan, diesen zweiten Wanderweg zu finden. Dieser Plan fuehrte uns ueber Klippen, die erklettert werden mussten, was bedeutet, dass wir also wirklich regelreckt senkreche Felswaende hochkraxeln mussten. Allerdings wurden wir mit Ausblicken belohnt, die im wahrsten Sinne des Wortes noch niemand zu Gesicht bekommen hat (oder zumindest nicht der Standard-Tourie).

Ungefaehr zu dem Zeitpunkt, als dieses Bild entstanden ist, habe ich frische Fussspuren im Sand entdeckt. "Wir sind nicht allein!" ging uns allen durch den Kopf, auch wenn es fuer einige Zeit bei Fussspuren blieb. Nur mehrere Stunden spaeter haben wir noch zwei andere (mehr oder weniger auch verlorene und verschaetzte) Wanderer auf unserem Weg getroffen.
























Nach circa 3 Stunden Laufen durch Fels, der uns an Mordor aus Herr der Ringe denken lassen liess, liessen wir die doch-nicht-so massstabgetreue Karte getrost im Rucksack, als schliesslich in der Ferne ein langer Strand erschien. Das gab uns nocheinmal die Kraft, weiter nach Vorn zu wandern, denn das war die einzige Richtung, die man noch gehen konnte. Umdrehen war keine Alternative. Manche der Passagen waren entweder von der Flut ueberschwemmt oder nicht passierbar, denn selbst auf dem Weg bis hierher mussten wir schliesslich klettern.







All das war natuerlich etwas... ungeplant, nichtsdestotrotz konnte man leicht die Schoenheit in zum Beispiel Buchten, in die mit viel Kraft Wasser hineinflutete, erkennen.


Schliesslich sind wir an diesem Strand angekommen. Wir haben uns erhofft, dass wir sofort einen "Ausweg" finden wueden, aber dem war nicht so. Die Knochen schmerzten mittlerweile, der Magen machte Wolfsgeknurre alle Ehre. Aber das Auge, das Auge genoss in rauen Mengen.


Saetze die ich sehr oft hoerte waren zum Beispiel: "Nur noch eine Bucht mehr!" , oder "Bestimmt am naechsten Strand!" Ich fuehlte mich ein wieder ein wenig wie ein kleiner Junge, der einfach an einem Samstag hinaus in die Natur geht und abends verdreckt und hungrig nach Hause kommt. Abenteuerlust stirbt nie, schon garnicht bei solchen Aussichten.


Nach einem ausgedehnten Wanderung, die zum Ende hin zu einem straffen Marsch wurde, sind wir puenktlich zum Sonnenuntergang, zur schoenen Rotfaerbung des Himmels wieder am "Radar Hill" angekommen. Wir haben mir einem circa dreistuendigen Trip gerechnet. Am Ende sind es ganze 8 Stunden geworden.

 Als wir spaeter unsere Erlebnisse mit unseren Freunden im Hostel teilten, wurde uns gesagt, dass der Weg, den wir eingeschlagen haben durchaus ein Wanderweg sei, es aber generell davon abgeraten wird, ihn einzuschlagen, da man doch recht schnell verloren gehen kann.


Einige Tage spaeter ging es auf die hohe See, denn wir wollten die beruehmten natuerlichen heissen Quellen sehen. Der Trip an sich dauerte mit dem Boot schon einige Minuten, da der Berr Bootslenker die Guete zeigte immer wieder Orte anzufahren, wo man Wildtiere wie Baeren und Woelfe sehen kann.

Wir hatten Glueck und sahen eine Mutter mit ihrem Nachwuchs am Ufer, wie sie Meeresgetier genossen. Generell kann man sagen, dass (zumindest aus der Ferne) Schwarzbaeren recht entspannte Kreaturen sind. Ich musste sofort an Balu aus dem Dschungelbuch denken. die Ideen Disneys kommen ja nicht von ungefaehr ;-) .



So sehen die besagten Hotsprings aus. Das Wasser roch ein wenig nach Schwefel, und ich habe es zuerst selbst garnicht glauben koennen. Ohne menschliches Zutun bahnt sich mehr als 40 Grad heisses Wasser seinen Weg zum Meer. Noch nicht einmal Pools wurden angelegt - alles natuerlich. Deswegen musste ich schon etwas aufpassen, wo ich meinen Fuss hinsetze.
Diese Hotsprings besitzen auch einen Waechter, naemlich einen namenlosen Hund, der jeden Tag aus dem benachbarten Native-Dorf hier zu den Hotsprings schwimmt (!) und um einen Bissen zum Kauen "bettelt", wobei er aber nicht aufdringlich ist und kein einziges mal bellt oder knurrt oder sonstige Geraeusche macht. Wie seltsam.
 





















Auf dem Weg zurueck nach Tofino war der Bootsfuehrer fest entschlossen uns noch einige Wale und Seeloewen zu zeigen, deswegen preschte er regelrecht ueber die Wellen, wobei etwa 1/3 der Passagiere stark Seekrank wurde. Ich blieb zum Glueck davon verschont und hatte die Moeglichkeit einen Wal zu sehen, der zu schnell fuer meine Kamera war. Auf diesem Bild koennt ihr einen Teil der Seeloewenherde sehen, die sich auf einer Insel vor der Kueste tummeln.

Ausserdem war ich auch noch surfen, samt Neoprenanzug und Wellengang. Leider konnte ich davon nicht wirklich Fotos machen, da ich eher mit Wellenreiten beschaeftigt war. Eines muss ich dazu aber noch erwaehnen: Wenn ihr irgendwann mal die Chance auf Surfen habt, tut es! Eine der einfachsten Sportarten und eine der |Schoensten. Wenn man diese perfekte Welle erwischt scheint die Zeit etwas langsamer zu vergehen und alles Andere rueckt in den Hintergrund.


Alles in Allem muss ich sagen, dass Tofino einer der schoensten Orte ist, an denen ich je war. Alles hat geklappt. Die Leute im Hostel waren erste Sahne, das Wetter war unschlagbar, der Sonnenbrand war geniessbar, die Natur ist unvergleichlich schoenund noch vieles, vieles mehr.

Tofino - where you think you are still dreaming.


In gut 2 Wochen bin ich wieder in Deutschland. ein Teil von mir freut sich, der andere Teil ist zutiefst traurig.
Noch aber ist meine Reise nicht vorbei.

Ihr werdet von mir hoeren, und bis dahin: schaut euch um und findet Schoenheit, denn sie ist ueberall!

Donnerstag, 24. April 2014

of christmas, dancing flowers and the sweet, sweet sun.

Da bin ich wieder, mit Reisefieber!

Ich fange ganz frech einfach mal ohne grosse Worte an.




Meine Zeit in Banff ist vorbei, aber das wusstet ihr bestimmt schon. Dieses Bild ist auf einer Wanderung im auslaeufigen Vernon entstanden. Man kann sagen was man will; etwa, dass Weihnachten in Vernon durch das Jahr durch ein grosses Ding ist, aber eines muss man schon zugeben: Die Wanderwege hier sind einfach grosse Klasse.

Letzte Woche also verbrachte ich bis Ostersonntag bei Verwandten. Obwohl ich meine Tanten, Onkel und Cousinen hier noch nie gesehen habe, wurde mir eines der waermsten Gefuehle des Willkommen-seins vermittelt, was ich in meinem Leben bis jetzt spueren durfte. Fabelhaft.Viel mehr muss man dazu auch nicht sagen. Wer Familie kennt, weiss, dass so eine Zeit immer sehr energetisch und intensiv ist.





















Es hat mich wirklich fast vom Hocker gehauen: Als ich das erste Mal Fuss in die Natur gesetzt habe ausserhalb von Banff, war ich praktisch von Gruen, und nicht Weiss umzingelt. Auch wenn die Graeser und Baeume alle noch nicht wirklich Blaetter in Vernon hatten, hat man trotzdem diese Erwartungshaltung voller Energie in der Natur gespuert.
















Da Vernon von mehr als drei Seen umgeben ist, findet man wo man auch hinguckt ein wunderbares Panorama vor. Die Seen sehen so einladend aus, dass ich schon fast hinein gesprungen waere - nur um dann von der Kaelte "ueberrascht" zu worden.






















Wenn wir schon bei Seen sind: Durch das ganze Wasser wurde im Angesicht der Zeit der Fels regelrecht durchgraben. Kann man sich denken, ist nicht so wichtig zu wissen, aber schoen anzusehen. Die Farbkombinationen, die man vor dem grossen Aufbluehen sieht, haben gewiss auch ihren Charme.























Wann sieht man zum Beispiel einen Kroetentuempel ganz in Rot-Weiss? Das heisst, Ich habe eine rot-gruen Schwaeche... erkennt ihr hier irgend wo rotes Geaest?



















Hier koennt ihr ein verlorenes Koyotenjungtier beim Orientieren sehen. Vielleicht nicht so spektakulaer wie ein Elefant, oder ein Ferkel, dass Waende hochlaufen kann, aber immerhin etwas, das man nicht jeden Tag sieht.

Nach eben einigen Wanderungen, ein paar Mal gutes, hausgemachtes Essen und viel verrueckter Familienaction ging es fuer mich weiter nach Vancouver.  Hier hat mich das Reisefieber gepackt. Entspannt gespannt bin ich durch die Stadt gebummelt, um grossartige Dinge zu sehen und erleben.





















Wie gross dieses Land wirklich ist, wurde mir nur klar, nachdem ich so etwas in Vancouver zum ersten Mal gesehen habe. In Banff liegt noch Schnee, der gut zu befahren ist, in Vernon kann man erste Knospen erkennen und hier ist die Bluete schon im vollem Gange. No Country for slow men.






















Ueber meinen gesamten drei-taegigen Aufenthalt in Vancouver waren Schauer angesagt. Das Einzige, was ich jedoch am Himmel sehen konnte, waren fantastisch weiche Wolken. Welch eine Wonne, diese Sonne.

 Heute also, am Mittwoch, dem 23. April bin ich in Victoria, der Hauptstadt auf der Insel angekommen. Tatsaechlich konnte ich das erste mal seit mindestens einhundert Tagen nur im T-shirt unterwegs sein ohne zu erfrieren. Die Sonnenbrille war definitiv auch von Noeten.
Auf meinen juengsten Reisen habe ich ausserdem einen neuen Reisegefaehrten gefunden. Er Tanzt fuer sein Leben gerne, und das vorzueglich in der Sonne. Sein Name ist Emmerich Blum. Ich bin sicher: Er wird mich noch des Oefteren bitten, Bilder von ihm auf seiner Reise zu machen.



















Soweit sogut. Ich hoffe, ihr tanzt alle zufrieden in die Sonne hinein, das tue ich wenigstens. Sagt mir bescheid, und Herr Blum und ich tanzen fuer euch mit.