Montag, 9. Dezember 2013

Einer von Tausenden.

Und da tauche ich wieder aus dem Dunkeln auf, denn laenger als einen ganzen Monat lang habt ihr nichts von mir gehoert. Krass.

Mein Job in diesem Steakhouse laeuft rund. Leider war ich zu meinem letzten Blogeintrag etwas uninformiert: Meine Hauptaufgabe als Busser ist es nicht, die Gaeste zum Tisch zu fuehren, sondern eher die Tische abzuraeumen und wieder herzurichten. Das mache ich jetzt auch schon seit knapp einem Monat, und es gefaellt mir sehr. Natuerlich ist es an manchen Tagen, meistens am Wochenende, rasant, anstrengend und stressig. Das wird bei einem Bier nach Feierabend mit den Arbeitskollegen allerdings wieder glatt gebuegelt.
Auch dem Hostel habe ich den Ruecken gekehrt. Ich wohne jetzt in einem Apartment mit den drei Jungs, mit denen ich auch schon ein Zimmer geteilt habe. Es ist wirklich interessant zu sehen, wie in diesem Apartmentkomplex nur Leute wie wir eine Unterkunft gefunden haben. Ausserdem kann man sagen, dass hier einige Facetten des Banffer Lebens aufgezeigt werden: ganz besonders an Donnerstag ("Thirsty Thursday") und Sonntag ("Sunday Funday") . Der Rezeptionist hat also nicht gespasst, als er sagte: "People are trying to have a good time here." (Leute versuchen hier immer, Spass und eine gute Zeit zu haben).

 Mittlerweile nimmt die Kaelte arktische Ausmasse an. Die -40 Grad  Marke wurde unlaengst geknackt und so schlau wie wir sind, sind wir an genau diesem Tag auch gleich mal auf den Hang gefahren um den ersten Schnee mit Bretter und Skiern zu geniessen. Wie ihr euch vorstellen koennt war das eine nicht so spassige Angelegenheit, denn trotz dem Sonnenschein und strahlend blauem Himmel musste man sehr aufpassen, dass man sich nicht 1. auf dem Eis (anstatt Schnee) hinlegt und 2. Frostbeulen holt. An diesem besagten Tag war es auch so kalt, dass z.B. der Akku meiner Kamera sofort den Geist aufgegeben hat. Fotos gibts im naechsten Post ;) .
Wir fanden das alles ja schon grenzwertig eisig, aber die ganzen Worldcupfahrer  und Fahrerinnen in Lake Louise sind wohl haerteres gewohnt. Ohne sich etwas anmerken zu lassen sind sie die Piste runtergesaust. Maria Riesch konnte ich beim Training am vergangen Donnerstag dabei auch beobachten.
(Uebrigens: Es bleibt zum Glueck nicht so kalt. in einigen Tagen soll es wieder ueber -20 Grad "warm" werden.)
Die ganze Gegend ist auch in Weihnachtsstimmung. Ueberall Weihnachtsmaenner, geschmueckte Tannenbaeume und Weihnachtsfeiern. Letzten Samstag ist sogar ein Weihnachtsumzug durch die Stadt gekommen, mit riesigem Weihnachtsmann und wandelnden Tannenbaeumen! Leider musste ich genau an diesem Tag um diese Urzeit arbeiten. Allerdings bewahren mich solche Begebenheiten vor einer Ueberdosis Weihnachten. Immer schoen positiv denken.
Wie ihr euch bestimmt denken koennt, liegt hier mittlerweile recht viel Schnee. Die Strassen werden nicht mehr geraeumt und zu Fuss ist es sehr rutschig, wenn man mal eben in die Stadt laufen will.
Viel anderes bleibt also fuer mich nicht zu tun als mir Moeglichkeiren auszudenken, warm zu bleiben, zu arbeiten und Extrastunden zu uebernehmen, da dieser "Urlaub" ja auch finanziert werden will, und schliesslich Snowboard zu fahren und diese Saison zu geniessen.

Ich wuensche euch eine Frohe Weihnachtzszeit und einen schoenen zweiten Advent. Auch wenn diese Zeit wie meine eher mehr Arbeit als alles andere beinhaltet.
Ihr werdet bald wieder von mir hoeren, und so lange: Lasst euch nicht von Christbaumkugeln erschlagen.

Freitag, 25. Oktober 2013

Schoenes, Hungerndes Land

Ich werde ueberrascht. Wieder und wieder, denn nichts ist wie es scheint, die Zeit vergeht hier wesentlich anders - ich tue was. Hier kann ich nicht allzu lang an einem Ort bleiben, ich kann nicht in meinem Zimmer sitzen und auf einen Bildschirm starren, wie ich es Daheim getan habe.
Kurzum: Es hat sich wieder viel getan fuer ein paar Tage.
Ich bin einem alten Zauberer begegnet, habe Orte besucht, die schon vor zehntausenden Jahren Menschen ins Staunen versetzt haben, habe Tueren schliessen und Ideen spriessen sehen.
Ooh, ich merke, ich werde wieder viel zu vage. Dann mal Klartext.


Obwohl ich meine Zukunft langsam dahin broeckeln sah und mich am liebsten irgendwo auf einem Berggipfel vergraben haette, beschloss ich doch mit den ganzen Menschen, die man hier im Laufe einer "Karriere" so kennenlernt, feiern zu gehen. Alles andere waere auch eine grobe Missachtung dieses kleinen (in der Nacht nicht so) idyllischen Staedchens gewesen. Tolle Sache: Wenn man hier arbeitet oder einen festen Wohnsitz hat, ist es meistens kostenlos in Bars und Clubs zu kommen und auch viele sonstige Laeden bieten einen Localdiscount an. Zum Glueck konnte ich also nachweisen, dass ich vor hatte zu bleiben, und schon flogen mir die Tueren auf.
Man hatte Spass, man hat getanzt, man hat gelacht. Aber gegen Ende der Veranstaltung war mir ganz anders zu Mute. Meine schoene gruene, wegweisende, besondere Jacke samt Tascheninhalt wurde mir entwendet.
Da gibt man schon einmal etwas an der Garderobe ab, und dann... naja, ihr wisst schon.. verfolgt einem das Unglueck auf Tritt und Schritt. Obwohl diesmal wahscheinlich wieder eine gehoerige Portion spontane Intelligenzverringerung involviert war. Anders kann ich es mir leider nicht erklaeren, dass ich nicht stutzig geworden bin, als ein Maedchen etwas, dass wie mein Garderobenticket aussah, vom Boden aufhob und dann schnell verschwand. Und ich stand daneben.
Wie dem auch sei.
Am naechsten Tag habe ich mir dann auch gleich eine neue Jacke, Kopfhoerer und Muetze zugelegt, aber noch immer voellig verstoert. Ich bin wirklich sehr dankbar, dass ich durch so etwas nicht ganz alleine durch musste. Gluecklicherweise habe ich hier Menschen gefunden, die mir in solchen Situationen zur Seite stehen.



Ein paar Stunden spaeter sass ich wieder im Hostel und bewarb mich fast schon mechanisch bei allen Skigebieten, die in Frage kamen. Ich war vertieft. Auf einmal hoerte ich jemanden saeuseln: "Hey Peter, lass uns mal ein Bier trinken gehen." Ich sah einem alten Zauberer direkt in die Augen, nein, ich meinte auf den Bart. Es war ein Herr, den Niemand seit fast einem Jahr gesehen hat, denn, wie ich, machte er die
anadischen Landen unsicher. Und dieser Typ stand da also vor mir. Aus Alsfeld, aus Deutschland, wie durch Zufall getroffen. Und weil ich hier keine Unwahrheiten erzaehle, habe ich sogar ein Bild geschossen.
Wer ihn kennt, darf sich jetzt freuen, und wer nicht, dem lass gesagt sein: Es ist etwas wunderbares wenn man ein wirklich bekanntes Gesicht fern von der Heimat sieht, fuer mich zumindest.

Ich habe mich so gefreut, dass ich erst einmal alles herunter geworfen habe, was sich auf meinem Schoss befand. es tat einen lauten Knall, aber das war mir herzlichst egal. Ich wollte jetzt ein Bier trinken gehen mit diesem... einfach so apparierenden Zauberer.

Dieser Abend war grandios, und auch die Aussicht stimmte.





Jeden Morgen, wenn ich in die Stadt ging, um mir Fruehstueck zu holen, den Arbeitsmarkt abklappern wollte oder auch irgendetws anderes vorhatte, bot sich mir dieser Anblick. Es hat schon etwas sehr fantastisches in einer Gegend zu wohnen und zu arbeiten, in der andere ihre Ferien verbringen.















An einem solchen Morgen haben Phillipp und ich zum Beispiel beschlossen, einfach mal an einem Interviewtermin fuer ein Skigebiet anzuklopfen. Lake Louise ist mit dem Bus circa eine Stunde entfernt
und so standen wir schon um halb acht Uhr Morgens auf, was uebrigens fuer zwei Arbeitslose schon sehr frueh ist. Wir kamen an, bestellten uns ein Taxi, zitterten in der Kaelte und hatten schon wieder diesen unfernuenftigen Optimismus inne. im Resort angekommen, merkten wir schnell, dass es in der Tat unfernuemftig war: Niemand war zu sehen, alle Tueren verschlossen und kein Wegweiser weit und breit.
Nach ungefaehr einer halben Stunde fanden wir endlich das Human Resource Department.
Dafuer, dass hier in einigen Tagen der Weltcup starten soll, siehr es noch ziemlich Karg aus. Obwohl diese Schneeflecken schon fast eine magische Anziehungskraft haben.


Rein ins Department, kurz geredet und Eigenwerbung verbreitet, rausgekommen, und zwar ohne Resume.
Das stellt eigentlich einen echten Schritt nach vorn dar, wenn nicht direkt hinter uns ein qualifizierter Koch und ein lizensierter Ski Instructor ihre Bewerbungen abgegeben haetten.
In solchen Momenten kommt unweigerlich die Idee auf, dass man irgendetwas falsch machen muss.
In solchen Momenten wird ausserdem unweigerlich klar, dass man viele Chancen ignoriert hat. Ich konnte nur: "Wie dumm bin ich eigentlich!" und aehnliche Saetze aus mir heraus zwaengen.
Trotz dieses Misserfolges haben wir uns entschlossen, doch noch einmal etwas weiter zu wandern und zum beruehmten Lake Louise zu gelangen. Es heisst, schon vor Zehntausenden von Jahren standen hier die ersten Natives und wurden auf Spirituellen Reisen und Jagdzuegen voelligst ueberwaeltigt.

Das ist zwar noch nicht der See, aber auch der Fluss, den man ueberqueren muss, ist eine echte Schoenheit und laesst die Abenteuerlust wahrlich spriessen.






















Zwar war der Weg doch mit einer Laenge von knapp 4 Kilometer doch mehr, als ich ohne Wanderschuhe eigentlich laufen wollte, aber es hat sich gelohnt. Moos, dass wie eine Decke den Boden bedeckt, Schnee, der Alles in romantischen Weiss darstellt und schliesslich der wahnsinnig atemberaubende See der Louise.


















Man fragt sich bei totaler Windstille, ob es wirklich Wasser ist und nicht ein Spiegel, der diese Szenerie ausmacht.
 

Nachdem wir etwas Zeit am Ufer dieser Naturschoenheit verbrachten, erkundeten wir noch das Edelhotel, welches gleich zu unserer Rechten hochgezogen wurde. Leider muss ich sagen, dass dieser unaestethischer Bau nicht so sehr zu diesem Ort beitraegt, trotzdem ist es eine wilkommene Abwechslung, wenn man mit "Sir" angesprochen wird.
Erschoepft hatten wir nicht mehr vor, den gleichen Weg noch einmal herunter zu wandern, also versuchten wir uns im per Anhalter fahren.
Nach nur 10 Minuten wurde uns auch gleich eine Fahrt in das Tal angeboten, die wir dankend annahmen. Wieso aber nicht gleich weiter machen? Wir fragten uns, ob wir nicht 20 Dollar sparen koennten und noch weiter fahren koennten. Erstaunlich nett sind und werden Leute hier in diesen Gefilden. Nach sehr wenig Wartezeit nahm uns ein irischer Student mit, der hier sein Auslandssemester verbrachte.. Es ist ein gutes Gefuehl, nicht auf das Reisen durch Geld angewiesen zu sein und dabei auch noch interessante Leute zu treffen.

Nach allem Spass und Abenteuer musste nun doch ein Job her. Wir versuchten alles, wir bewarben uns im Internet ueberall, aber es half nichts. Also kam mir vor ein paar Tagen wieder in eine aeltere Methode in den Sinn: Klinken putzen.
Nach fuenf bis zehn Absagen wollte ich eigentlich aufgeben, aber ich gab mir noch einmal ein Ruck.
Und nun fange ich in weniger als einer Stunde als Busser in einem Steakhouse an. Anders als in Deutschland wird man hier an den Tisch gefuehrt, und das ist die Aufgabe eines Bussers.

Nun bin ich mir wirklich nicht mehr sicher, was das hier alles ist.
Das Land hat meinen Traumjob gefressen, hat mir Dinge auf die Nase gebunden, die nur im Nachhinein sich als Chancen entpuppt haben. Es hat mein Hab und Gut verschlungen und zwingt mich zu Entscheidungen.
Es ist ein schoenes, aber exzessiv hungriges Land. So schnell laesst es mich nicht mehr los und ich habe wirklich Lust, auf dieser Achterbahn weiter zu fahren um zu erleben, was noch kommt.



Winziger Peter, Riesiges Land.

Freitag, 11. Oktober 2013

de libero

Fuer mich und viele meiner Altersgenossen eroeffnet sich nach der Schule, nach der Ausbildung, nach dem Ausbrechen aus alten Wegen etwas, das man schlicht "Freiheit" nennt.Ganz besonders ich kann hier nun tun und lassen was ich moechte. Ich kann einen Berg besteigen und mich ueber den Ausblick freuen, aber genau so kann ich auch den ganzen Tag im Bett liegen bleiben und nichts tun. Eigentlich habe ich keine Verpflichtungen, Eigentlich bin ich zu Allem faehig. Eigentlich schraenkt mich nichts ein. Eigentlich.
Genau so gut kann man diese Freiheit aber auch in das Negative umdrehen.
Ich kann, weil kein Lehrer mich vorbereitet, weil niemand mir einfach so Ratchlaege erteilt, weil niemand mich dazu draengt, Vorwaerts zu gehen, scheitern.
Ich bin es in so einem Umfang einfach nicht gewohnt das Sicherungsnetz unter mir zu vermissen, das aus dem Umfeld von Schule, Familie und Bekanntem gewebt ist. Jede Entscheidung die ich hier treffe kann mich so sehr beeinflussen, dass ich signifikant in meiner "Freiheit" eingeschraenkt werde. Seltsam, dass sich etwas so selbst veraendern kann.
Lange Rede kurzer Sinn: Ich bin wieder bei Null angekommen, aber eigentlich klingt es schlimmer als es ist.

Ich wollte die Rockie Mountains erforschen, bevor alles mit einer weissen Decke bedeckt ist und nachdem ich meinen Winterjob in einem Skiresort klar gemacht haette. Allerdings ist mir in dieser tollen Planung etwas dazwischen gekommen.
Wie ich im vorherigen Post erwaehnte, habe ich einen der begehrten Plaetze fuer ein Job-Interview in Sunshine Village ergattert.
Ich bin also voller Selbstsicherheit zum Interview gekommen. Frisch rasiert, mit diesem gewissen Leuchten in den Augen und bereit, Menschen fuer sich zu gewinnen.
Also:"Tuer Auf!", ich hatte die Arbeitsstelle im Resort ja praktisch schon in der Tasche.
Zehn Minuten spaeter war ich wieder draussen - ohne Job, ohne Laecheln mehr, denn anscheinend war ich einfach zu ehrlich. Ich sagte, dass ich es bevorzugen wuerde, nicht bis zum Ende, aber viel mehr nur bis Mitte Maerz dort zu bleiben. Prompt wurde mir gesagt, dass ich angerufen wuerde, wenn eine Stelle frei wuerde.
Eine klare Absage.
Ein klassisches Beispiel wie die eigene Freiheit beim Drahtseiltanz jemanden herunter stossen kann.
Dazu kommt vielleicht auch noch ein Hauch Naivitaet und ploetzliche Dummheit.

Ich habe meine Freiheit allerdings auch dazu genutzt, einen Berg zu besteigen, natuerlich nur mit guter Gesellschaft. Florian und ich bahnten uns unseren Weg auf Sulfur Mountain. Mit einem Wanderweg von beinahe 10km und einer gesamten Hoehe von circa 2500m gehoert dieser Berg schon zu einerm ger groesseren in der Region.

Auf dem Weg dorthin kamen wir auch an einem der bekanntesten Hotels vorbei: dem Fairmont Hotel.

Es sieht schon fast aus wie ein Schloss, die Kulisse macht dem alle Ehre.

Der erste Teil des tatsaechlichen Weges fuehrte meistens nur durch den Wald, deswegen sah man nur den Pfad und eben die Steigung, nicht aber wie hoch man tatsaechlich schon gelangt ist. Das konnten wir allerdings relativ schnell feststellen, als sich eine Schneise den Berg hochfrass.

Irgendwann jedoch wurde der Anblick von Bauemen immer seltener und der Blick auf Banff wurde freigegeben




Ihr koennt euch wahrscheinlich selbst ausmalen, was denn so ein Anblick ausloest.
Als diese Szenerie uns so zu sagen einlullte, blieben wir fuer einige Zeit stehen.Wir merkten allerdings recht schnell, dass wir von oben bis unten nass geschwitzt waren. Stehenbleiben war also keine Option mehr, als es langsam anfing zu schneien und die Sicht sich verschlechterte.
Wie Riesen oder eben nur wie zwei 1,80 grosse Menschen im Legoland stapften wir weiter zum Gipfel.
Hier zogen leider schwere Wolken auf und das Tal war nicht zu erkennen., dafuer allerdings eine praechtige Aussicht auf die umherliegenden Bergkaemme.



Dort gab es aber einen Spiegel. Ich hatte eine Kamera, und auf einmal konnte ich es sehen: meine Freude in meinem Gesicht, als ich auf dem Gipfel stand und mich schliesslich Bergbezwinger nennen konnte.
Ausserdem musste sowieso noch ein Foto von mir her. ;)



Dort oben verweilten wir eine Weile, denn zum Glueck gab es hier sogar ein Restaurant, ein Kaffee, die Seilbahnstation und auch eine Aussichtsplatform.
Nach Staerkung und Verweilen entschieden wir uns schliesslich die Gondel ins Tal zu nehmen, die sogar noch kostenlos war.
Eine Fahrt nach oben haette uns Sage und Schreibe 20$ gekostet.

Und nun sitze ich hier, planend, bewerbend und unentschlossen. Was soll ich tun? Die Qual der Wahl.
Ein anderes Skigebiet muss her, Bewerbungen muessen (wieder einmal) herausgeschickt werden, mehr Berge muessen zum Erklimmen hinhalten und meine Freiheit... nun, die tut zum Wohl und Uebel ihren Dienst.

carpe diem et noctem, mei amici




P.S: Ich wuerde mich uebrigens auch sehr ueber etwas Feedback, Ratschlaege etc. freuen, natuerlich konstruktiv ;)

Sonntag, 6. Oktober 2013

Odin und der Feuertopf mit Kaese

I am a local.
Das kann man nicht ueberall und vor Allem nicht immer sagen, hier und jetzt aber schon. Nachdem ich nun einen guten Monat hier in Kanada und einen Grossteil davon in Banff verbracht habe, das Arbeitsleben und Nachtleben ausgiebig erkundet und gekostet habe, kann ich diesen simplen Satz schon fast als Auszeichnung tragen.
I am a local - denn als Tourist trifft man nicht einfach bekannte Gesichter bei einem Trip durch die Stadt.
Diese Stadt lebt vom Tourismus, und der Teil von Menschen, die hier laengere Zeit, wie ich, bleiben, ist verschwindend gering.
Ich habe euch alle ein wenig zappeln lassen. Jeden Tag passiert etwas neues, das Bild von Banff, oder zumindest das Bild der Menschen die hier verweilen veraendert sich stetig.
Mittlerweile bin ich bei durch meinem Tellerwaescher Job in die staff accomodation gezogen, (staff accom.= Wohnung, die der Arbeitgeber stellt). habe weitere Job interviews fuer den Winter hinter mich gebracht und mache jetzt auch schon Plaene fuer die verweilende Zeit, also den Oktober. Die Skisaison faengt etwa Anfang November an, aber das kommt ja eigentlich auch ganz auf das Wetter an.
Ich habe mich dazu entschlossen, dass schmutzige Tellerwaeschergeschaeft aufzugeben und erst einmal ein wenig rumzureisen. Ja, das Geld ist natuerlich gut, aber wenn ich durch die Tuer des Restaurants komme um zu arbeiten, weiss ich nie was mich erwartet. Es kann ein Schneckenrennen sein, welches mich dazu verleitet aus langeweile Handstand zu machen, denn aus welchem Grund auch immer kommen keine Gaeste herein. Es kann ein harter Kampf mit der Zeit sein, ja, es kann so brutal wie ein Axt-schwingender Vikinger sein, der gerade seine Ruestung (oder einfach Schuerze) angelegt hat, und nun wie ein besessener lauthals im Kampf die Belagerung des Feindes zurueckdraengt. Habe ich eigentlich schoneinmal erwaehnt, dass man einem Vikinger garnicht so unaehnlich ist, wenn man eine Pfanne in jeder Hand und eine Schuerze an hat und dazu noch im Hintergrund laute Gitarrenmusik spielt? Ja, Tellerwaschen ist eine Arbeit fuer Helden, und ich bin froh, dass ich nicht wie zahlreiche Andere beim ersten Anflug von etwas mehr Belastung das Weite gesucht habe.
Der Winter naht. Das ist ein weiterer Grund warum ich unbedingt jetzt herum reisen sollte, denn leider frieren wundervolle Seen zu und Angebote sind nicht mehr wahrzunehmen, wenn ich zu lange warte.
Ich habe noch nicht wirklich eine Idee wo es konkret hingehen soll, aber der eine oder andere Gipfel, Flusslauf oder Pass wird sich schon finden.

Bevor ich jedoch wundervolle Orte entdecken kann, habe ich am neunten Oktober noch einen weiteren Termin: Das Interview um Sunshine Village. Das ist die Chance fuer mich in einem der besten Ski und Snowboardresorts der Welt zu landen. Das lasse ich mir auch garkeinen Fall entgehen.

Eine Sache noch: Ich arbeite momentan mit einigen Australiern zusammen, und wenn ich hier eine kurze Zusammenfassung geben darf, was denn diese Menschen so ausmacht, zumindest aus meinem Milleu: "live fast, die young." Auf die haerteste Weise, die ich jemals miterleben durfte. Den Rest ueberlasse ich einfach mal eurer Phantasie. 

Das war es eigentlich so weit. Leider habe ich kein Internet in meiner "neuen" Wohnung, deswegen gestaltet sich das Hochladen von Bildern etwas schwierig und wird deswegen in Zukunft geschehen.

Man schreibt sich wieder, und achtet auf fliegende Aexte.
;)

Donnerstag, 19. September 2013

Ein Schnappschuss der Geschichte

 Kulissen, die viel zu grossartig sind, Szenerien die so gigantisch sind, dass ein kleiner Mensch sie in keinstem Falle erfassen kann. Ich probiere es trotzdem immer mal wieder diese Momente einzufangen, ob es in Schrift oder Bild ist. Leider sind das nur sehr begrenzte Aufnahmen, ja eigentlich nur Fragmente von dem, wie es hier tatsaechlich ist. Deswegen: kommt und erlebt es selbst. Wenn euch das so garnicht in den Kram passt und ihr es lieber in euerm Kopf ausspielen wollt, stuertzt am Besten alles in den Superlativ. Lasst es Gross werden.


Die ersten 5 Tage als Tellerwaescher habe ich nun auch hinter mir und auch der erste Roadtrip ist Geschichte. Immer wenn ich die Toepfe schrubben darf und Geschirr spuele, komme ich mir ein wenig wie ein Koch vor - nur eben rueckwaerts.
 Viel mehr kann man eigentlich nicht zur Arbeit des Tellerwaeschers sagen. Man hat immer etwas zu tun, und wenn die richtige Musik laeuft geht alles viel besser von der Hand. Ich habe auch das Vergnuegen diese Woche jeden Tag zu arbeiten, was auf der einen Seite natuerlich anstrengend sein wird, aber auch einen gute Gelegenheit ist, um mein Kapital zu vergroessern, denn (leider) kann ich nicht nur von Nudeln mit Tomatensosse leben. Auch ein Bier oder sogar mal was Gesuenderes muss moeglich sein.
Ich beginne hier wirklich die kleinen Freuden des Lebens ausfuehrlich zu geniessen. Ein Schokoriegel oder ein schmackhaftes Getraenk kann mir dementsprechend schon einmal den Tag versuessen und retten.

Wie ich auch schon erwaehnt habe bin ich auch mit ein paar entspannten Leuten ueber Strassen geduesst.
Einer von meinen Mitreisenden hatte die Moeglichkeit, ein Auto von einem anderen Work&Traveler abzukaufen, da dieser die Heimreise antritt. Leider gibt es hier in Banff nicht die passende Autoversicherungsstelle. Tuer auf, 4 Mann rein, mal eben 1 1/2 Stunden in die naechste passende Stadt gefahren. Fahren ist hier in diesen Weiten genrell etwas ganz anderes. 90km/h sind erlaubt, deswegen ist Stress toedlich. Viele, die hier mit dem Auto reisen sagen deswegen, dass es ihnen (nicht wie in Deutschland) ueberhaupt nichts ausmacht ueberholt zu werden. So hat man naemlich auch Zeit an schoenen Plaetzen, wo sich der Himmel faerbt und eine tolle Aussicht bieten, anzuhalten. Darum geht es ja eigentlich auch.
Als wir nun endlich in Radium in British Columbia angekommen sind, hatten wir leider das Pech, dass die Versicherung schon geschlossen hatte. Gute Sache dass es in diesem Oertchen Hot-Springs gibt und wir alle unsere Badesachen dabei hatten. Leider wurde ich herbe enttaeuscht, als ich feststellen musste, dass das nicht etwa von heissen Thermalquellen gespeisste Baeder sind, nein, es sind einfach heisse Becken im Freien. Trotzdem kamen mir dort die Worte "Hier ist es schoen, hier will ich bleiben" ueber die Lippen: Kalte Regentropfen die den Ruecken massieren...

 In den letzten beiden Tagen durfte ich auch miterleben, was so alles in Banff passiert, wenn nicht die ganzen kameraschwingenden Touristen aus Fernost oder dem Wohlstandsheim unterwegs sind. Dieser Ort ist in der Nacht etwas ganz anderes. An jeder Ecke trifft man Leute, die das Leben feiern und jeder Angestellter sagt nicht "nein" wenn es um eine naechtliche Arbeitspause geht.

Die Temperatur allerdings ist etwas, dass hier wirklich seltsam ist. Am Wochenende waren es noch 28 Grad, Grillwetter, Shortstage. Gestern waren es 3 Grad. 3 kalte, regenbringende Grad Celsius.  Es ist so kalt hier, dass auf den umliegenden Bergen sogar schon der erste Schnee gefallen ist.

So viel ersteinmal von mir.
Und denkt dran: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur unpassende Fruechte.. eh Kleidung.



Banff Blog Bilder 1

Samstag, 14. September 2013

Reiches Tal und 2 volle Tage

Ich sitze hier gerade in der Daemmerung auf einer Terasse, tippe gemaechlich auf meinem Laptop vor mir her und geniesse gute Gesellschaft. Alles ist aus Holz. Baeume so weit das Auge reicht; dazwischen ragen immer mal wieder Berge empor. Felsige Berge. Rocky Mountains eben.
Da bin ich also in Banff und es hat sich (wieder einmal) viel getan. Es waere einfach viel zu dreist das alles euch nicht zu erzaehlen.
Vorgestern morgen kam ich mit dem Greyhound Bus nach 13-stuendiger Fahrt an. Ich hatte das Vergnuegen mit einer Work&Travelerin diese Reise durch die Nacht zu bestreiten, was auf so einer Fahrt durch die Schwaerze durchaus ein Vorteil ist. Nach dem Herauszerren meines Gepaecks aus dem Bus schnallte ich mir eben dieses um und schon begann meine erste Wanderung in den Rockies, denn, wie sollte es auch anders sein, befand sich mein Hostel auf dem so ziemlich hoechsten Punkt im kleinen Staedchen Banff. Auf halber Strecke verliess mich so ein wenig der Mut und ich fragte mich, ob ich denn auch ueberhaupt auf dem richtigen Weg sei, als just in diesem Moment ein Herr mit seinen Hunden an mir vorueber spatzierte. Dieser gab mir gern Auskunft. Ach, reiche Oberklassen-Kanadier sind schon toll, immer hilfsbereit mit allem drum und dran. Von diesen findet man hier in diesem Hochtal uebrigens zu Hauf. Ich glaube ich habe noch nie so viele alte (und vorallem reiche) Leute wie hier gesehen. Das spiegelt sich auch im gesamten Stadbild wieder.

Mit Allem bestueckt was ich auf der Reise dabei habe bin ich dann auch irgendwann angekommen und erstmal wie tot in mein doch recht gemuetliches Bett gefallen. Das haette ich mich so wuenschen koennen, aber leider war mein Zimmer noch nicht bereit. Hier in den Bergen geht es doch eben etwas gemaechlicher zu. |Zum Glueck habe ich ein paar Bekannte aus Vancouver getroffen, die mir erstmal die Lage beibrachten.
Dann allerdings ging es in die Stadt, ohne das gesamte Gepaeck und mit Lust auf neue Menschen und schoene Gegenden.
Das ist die Aussicht von meinem Hostel. Die Wanderung nach da oben hat sich also gelohnt.























Und schoene Gegenden bekam ich auch zu sehen. Sogar ein Hirsch (oder so) hat sich mitten in den Ort verirrt. Anscheinend keine Seltenheit hier. Leider war der Akku meiner Kamera gerade in dem Moment leer, als ich noch ein paar schoenere Bilder schiessen wollte. Den Rest ueberlasse ich einfach eurer Phantasie.




















Am Zweiten Tag, also fuer mich Heute, habe ich dem lokalen Arbeitsamt einen Besuch abgestattet, Resumes und Lebenslaeufe ausgedruckt und mir wertvolle Tipps gesichert. Da meine Mittel ja schliesslich auch begrenzt sind, bin ich dann auch auf Jobjagt gegangen. Walk-in: Einfach in die Shops und Restaurants gehen und seine Bewerbung abgeben.
Das habe ich auch gemacht, bis ein Steakhouse meine Aufmerksamkeit auf sich gelenkt hat. Als ich gerade meine Bewerbung abgeben wollte, sagte der Chefkoch nur, und das im wahnsinnig trockenem Ton:"You are starting right now." Jetzt habe ich also heute schon meine erste Schicht als Tellerwaescher hinter mich und bin wirklich erleichtert, dass das alles so gut geklappt hat. Weil das noch nicht gut genug ist, darf ich so viel trinken wie ich will und auch eine Mahlzeit pro Schicht ist fuer mich drin. Aber halt, es gibt noch mehr! Es wird an meiner (hoffentlich) neuen Arbeitsstelle auch "staff accommodation" angeboten, was soviel bedeutet, dass eine Wohnung gestellt wird. Mal schauen, ob das alles wirklich sich so ausspielt, wie es angepriesen wird, da es doch fuer mich wie die Faust aufs Auge passt.

Ihr hoert von mir, und wenn sich das mit der Internetverbinding hier auch noch verbessert, bekommt ihr noch ein paar mehr Bilder zu sehen ;)


In der Zwischenzeit lasse ich mich nicht von Baeren fressen oder Baeumen erschlagen. Das Gleiche gilt hoffentlich auch fuer euch.

Cheerio!

Sonntag, 8. September 2013

Buchstaben und Bilder. Und ein Muffin.

So. Ich habe mich jetzt laenger nicht mehr gemeldet, also das heisst, so kommt es mir vor. In Wirklichkeit ist mein letzter Post nur um die 3 Tage alt, aber es fuehlt sich so an wie mindestens 2 Wochen. Vielleicht vergeht hier in Canada die zeit einfach anders, ein Tag in Deutschland entspricht ungefaehr 5 Tage in Canada. Wer weiss.
Wie ich schon in meinem letzten Post geschrieben habe, habe ich beim Beantragen meiner SIN sechs andere Deutsche getroffen. Mittlerweile sind wir nur noch zu viert, was aber eigentlich auch gut so ist, da die Gruppe sonst einfach zu gross waere. Natuerlich, wenn ich eure Einwaende hoeren koennte, dass dieses Jahr doch eigentlich fremden Kulturen, gnadenlosem Abrocken von Canada und einfach nur einer Ueberdosis von Abenteuer und Spass gewidmet sein soll, so habt ihr Recht. Es ist aber etwas ganz anderes wenn man in einer fremden Stadt ohne Irgendwen, der einem die Hand reicht, ohne irgendeinen Peil und ohne irgendwelche echte Erfahrung in der Wohnungssuche oder Jobsuche unterwegs ist. Da ist man schon fuer jedes freundliche Gesicht dankbar, obs gleichgesinnte Abenteurer oder das Maedel im Laden ist, die einem grade einen unglaublich schmackhaften Blueberrymuffin zum Fruehstuck verkauft hat: " You're welcome, and have a -great- day :) ."
Und nein, seid beruhigt, ich werde mein Fruehstueck nicht fotografieren und dann mit Hashtags anpreisen wie lecker es doch ist. Ihr muesst wohl einfach meiner Meinung und guten alten Buchstaben vertrauen.

Heute ist meine fuenfte von fuenf Naechten im Cabie Hostel, und eigentlich bin ich darueber auch ziemlich froh. Dieses Hostel war auf der einen Seite doch recht "preiswert", aber wie sich herausgestellt doch mehr fuer schon hartgesottene Work&Traveler oder fuer die, die jede Nacht in der unten liegenden Bar in einer solchen Art und Weise die Sau rauslassen, dass sie einfach keine Oropaks brauchen.
Ich habe ja nichts gegen ein solches Etablissement, aber um hier Fuss zu fassen ist ein etwas gediegeneres Hostel oder auch eine Wohnung, Couch oder Apartment doch die bessere Alternative.
Aus genau diesem Grund sind wir 4 schon die letzten paar Tage am Suchen von billigen Wohnungen, Moeglichkeiten zum Couchsurfen oder sogar auch Jobs, denn das Geld rinnt einem hier foermlich durch die Finger. Wenn man fuer eine Packung Spagetti einfach gnadenlos 3$ bezahlen muss, da ueberfaellt einem schon mal die Existenzangst.

Wir haben natuerlich auch Anderes gemacht als im Hostel rumgehangen und auf Bildschirme gestarrt.
Wir waren im Stanley park, mal eben auf Hawaii (oder war es doch etwa nur der English Bay, der eine atemberaubende Kulisse bietet?) und sogar schon auf einem Theaterfestival.
Wir haben eine Tragoedie ueber einen jungen Mann gesehen, der aus Geldsorgen auf eine Anzeige fuer ein Fotoshoot fuer ein Schwulenmagazin geantwortet hat, und dann am Ende den Fotographen mit seiner eigenen Schere erstochen hat. das erste und letzte gesprochene Wort dieses Stueckes war Uebrigens "Sorry." Canadian through and through. Angeblich wahre Geschichte uebrigens.

Hier sehr ihr mal eine kleine Auswahl von Bildern, die dieser Stadt den Titel der schoensten Stadt wirklich aufzeigen. Aber macht euch selbst ein.. Bild... haha...ha.


Blog Bilder 1.

Freitag, 6. September 2013

Von Beinfreiheit und wilden Kriechtieren

So.
Ich bin jetzt erstmal angekommen, habe die erste Nacht ueberlebt und auch der erste Tag neigt sich dem Ende zu und ich muss sagen, ich bin eigentlich schon ganz zufrieden. Aber am besten fange ich am Anfang an.

Ich kam also nach den langen Fluegen ohne wirkliche Beinfreiheit oder Moeglichkeit zum Schlafen in Vancouver an. Ich freute mich wirklich riesig nach der langen Reise endlich da zu sein, aber der Flughafen, der uebrigens ziemlich schoen und pompoes mit Wasserfaellen (in der Eingangshalle!) und fast schon tropischen Baeumen verziert war, hatte anscheinend noch ein paar Ueberraschungen fuer mich auf Lager.
Ich dachte, dass ich mal eben schnell durch die Passkontrolle kommen koennte und dann froehlich im Daemmerlicht in Richtung Bett hopseln wuerde aber, wie sollte es auch anders sein, kam alles anders als ich dachte: Eine riesige Menschenmasse breitete sich vor der Passkontrolle aus. Was faellt denn bitte diesen ganzen Leuten ein, genau so wie ich um circa 20:15 hier anzukommen und mir den Weg zu versperren? Einfach ungeheuerlich. Muede und erschoepft bin ich dann schliesslich nach einer dreiviertel Stunde durch die Passkontrolle gekommen. Gerade als ich schon dachte, ich haette frische Luft gewittert, sagte der Grenzbeamter noch etwas von einem sogenannten immigration office, und dass ich doch da meine Arbeitserlaubsnis abholen koennte. "Gesagt getan!" dachte ich aber ratet mal, was mich dort erwartete. Noch mehr Anstehen. Zwei Stunden diesmal. Mich hat allerdings wirklich gefreut, dass ich in der Schlange beim Anstehen auch eine angehende Work & Travelerin getroffen habe, und so ist die Zeit nicht im gefuehlten Schneckentempo, sondern eben im Schildkroetengalopp verstrichen.
Danach wurde noch schnell der Skytrain bestiegen, der mich guenstigerweise gleich bis fast zu meinem Hostel gebracht hat.

Angekommen, Bezahlt, Schuhe aus, Klamotten aus, Schlafsack raus, pennen legen. In genau dieser Reihenfolge.
Ich habs zumindest versucht, aber da habe ich schmerzlich erkennen muessen, dass ich meine oropaks vergessen habe.
Am naechsten Tag, also fuer mich noch heute, habe ich dann auch schon gleich meine social insurance number (SIN) beantragt und bekommen und habe mich nach nem Bankkonto und Kanadischem Handyvertrag erkundigt.
Dabei habe ich auch gleich sechs andere Deutsche Work & Traveler kennengelernt. Man geht hier sowas schnell...


So sah das da uebrigens aus, so vom Wetter und der Kueste her. ich hab noch nicht viel gesehen, aber dieser Ausblick hat mir wirklich ein Laecheln auf das Gesicht gezaubert.


Gruesse aus der grossen Stadt am Meer!
und soweit sogut. Falls es was Neues gibt, sag ich Bescheid :


P.S: Bitte die Rechtschreibfehler nicht beachten, da es wirklich schwer ist, auf so ner kleinen Tastatur von nem' Netbook zu schreiben ;)

Mittwoch, 4. September 2013

Was Was Was, habt ihr was verpasst?!

Ihr fragt euch jetzt bestimmt: "Was ist denn bitte hier los, sollte dieser Peter nicht morgen Vormittag fliegen? " Und ja, da liegt ihr mit eurer Vermutung und Frage garnicht so verkehrt.
Kurz: So ist es.
Deswegen war ich auch die letzten 3 Tage mit Verabschieden, Planen, Packen, Kaufen, Reden, Atmen, Freuen und auch mit dem Geniessen der kulinarischen Genüsse Deutschlands beschäftigt.
"Sag mal, gehts vielleicht auch ein wenig konkreter?"
Ja, es geht auch ein wenig konkreter, aber leider nicht jetzt, da ich von diesen ganzen Dingen und Taten ziemlich erschöpft bin. Morgen geht schliesslich um 10:30 mein Flieger. Das heisst um 6 Uhr aufstehen, fertig machen, Frühstück reinzwängen und dann ab gehts zum Flughafen Frankfurt am Main.

Ob ich denn auch an alles gedacht habe wird sich auch noch herausstellen, aber auch nur wenn es zu spät ist ;) .

Bis dann, und auf Wiedersehen, wenn der Großteil von euch das liest, werde ich vielleicht schon im Flieger sitzen.
Danach gibts aber noch mehr Infos.

Also dann, Deutschland, wir sehen uns wieder,
und
Hallo Welt!

Dienstag, 20. August 2013

Ob meine Reise und und die griechische Mythologie etwas gemeinsam haben?

Noch gute 15 Tage werde ich hier in Deutschland verweilen.
Ich bin schon ganz gespannt und aufgeregt, denn:  
meine Unterkunft für die ersten fünf Tage ist in trockenen Tüchern und sogar mein drei stündiger Transit-Aufenthalt in Dallas ist geklärt.
Denn in den USA muss man sich auch für die Durchreise registrieren. Tolle Sache: die Daten doppelt und dreifach zu haben ist einfach sicherer.

Soweit gibt es nicht mehr Neues zu berichten, nur dass ich es so langsam nicht mehr fassen kann, dass ich ziemlich planlos bin. Zwar habe ich jetzt schon einen Reiserucksack und ein paar erste Anlaufstellen, aber mit jeder hinzu gewonnen Möglichkeit, mit jedem gelösten Problem tun sich weitere noch unbedachte Aspekte meiner Reise auf.
Ich fühle mich damit ja ein wenig wie Herkules. Der hats am Ende auch geschafft, die Hydra zu bezwingen - und dann war er ein Held ;)

Auf dieser Note sag ich mal bis bald.

Man liest sich wieder.

Samstag, 3. August 2013

Hier an dieser Stelle werdet ihr in Zukunft viele weitere schwarze Zeichen auf weißem Grund oder sogar Ansammlungen verschiedenfarbiger Pixel finden, die euch aufklären, mitreißen und über meinen Verbleib informieren sollen. Ich weiss nicht, ob mir das alles gelingt, aber versuchen werde ich es auf jeden Fall.
Wie ihr bestimmt schon gehört habt, werde ich circa ein Jahr in den großen Landen Kanadas verbringen; eigentlich eher nur 9 Monate, aber ich will ja mal nicht kleinlich sein.
Beginnen soll meine Reise am 4. September in Vancouver. Nach einer kurzen Orientierungsphase kann mich der Wind überall hin führen. Vielleicht in den hohen Norden? Vielleicht nach Süden bis zur Stadt der Engel? Wer weiss das schon. Ich nicht. und genau deswegen solltet ihr hier immer mal wieder vorbei schauen ;) .

Bis denne.